--Лапочка, в последнем стихотворении:
"Как мы это видим: не жертвуй никому, кроме тебя"
может быть, лучше "кроме себя"?--
Не, именно "кроме тебя" - в смысле поклонения только этому полководцу, к которому обращено стихотворение.

--Твое" и "его" - тут речь идет о том же полководце, верно? А почему тогда такой резкий переход из второго лица к третьему?--
Не. "Полёт" имени, вот. Это и в оригинале тоже в такой же форме.

Оригинал ((с) Пауль Селан):

***
Umsonst malst du Herzen ans Fenster:
der Herzog der Stille
wirbt unten im Schlosshof Soldaten.
Sein Banner hisst er im Baum - ein Blatt, das ihm blaut, wenn es herbstet;
die Halme der Schwermut verteilt er im Heer und die Blumen der Zeit;
mit Voegeln im Haar geht er hin zu versenken die Schwerter.

Umsonst malst du Herzen ans Fenster: ein Gott ist unter den Scharen,
gehuellt in den Mantel, der einst von den Schultern dir sank auf der Treppe, zur Nachtzeit,
einst, als in Flammen das Schloss stand, als du sprachst wie die Menschen: Geliebte...
Er kennt nicht dem Mantel und rief nicht den Stern an und folgt jenem Blatt, das vorausschwebt.
"O Halm", vermeint er zu hoeren, "O Blueme der Zeit".

Последнее изменение: Лапочка - 03/10/03 на 01:31:38

А вот оригинал:


         Thema und Variation (с) Bachmann

        
         In diesem Sommer blieb der Honig aus.
         Die Koeniginnen zogen Schwaerme fort,
         der Erdbeerschlag war ueber Tag verdorrt,
         die Beerensammler kehrten frueh nach Haus.
        
         Die ganze Suesse trug ein Strahl des Lichts
         in einen Schlaf. Wer schlief ihn vor der Zeit?
         Honig und Beeren? Der ist ohne Leid,
         dem alles zukommt. Und es fehlt ihm nichts.
        
         Und es fehlt ihm nichts, nur ein wenig,
         um zu ruhen oder um aufrecht zu stehen.
         Hoehlen beugten ihn tief und Schatten,
         denn kein Land nahm ihn auf.
         Selbst in den Bergen war er nicht sicher
         – ein Partisan, den die Welt abgab
         an ihren toten Trabanten, den Mond.
        
         Der ist ohne Leid, dem alles zukommt,
         und was kommt ihm nicht zu? Die Kohorte
         der Kaefer schlug sich in seiner Hand, Braende
         haeuften Narben in seinem Gesicht und die Quelle
         trat als Chimaere vor sein Aug,
         wo sie nicht war.

         Honig und Beeren?
         Haette er je den Geruch gekannt, er waere ihm laengst gefolgt!
        
         Nachtwandlerischer Schlaf im Gehen,
         wer schlief ihn vor der Zeit?
         Einer, der alt geboren wurde
         und frueh ins Dunkel muss.
         Die ganze Suesse trug ein Strahl des Lichts
         an ihm vorbei.
        
         Er spie ins Unterholz den Fluch,
         der Duerre bringt, er schrie
         und ward erhoert:
         die Beerensammler kehrten frueh nach Haus!
         Als sich die Wurzel hob
         und ihnen pfeifend nachglitt,
         blieb eine Schlangenhaut des Baumes letzte Hut.
         Der Erdbeerschlag war ueber Tag verdorrt.
        
         Unten im Dorf standen die Eimer leer
         und trommelreif im Hof.
         So schlug die Sonne zu
         und wirbelte den Tod.
        
         Die Fenster fielen zu,
         die Koeniginnen zogen Schwaerme fort,
         und keiner hinderte sie, fortzufliegen.
         Die Wildnis nahm sie auf,
         der hohle Baum im Farn
         den ersten freien Staat.
         Den letzten Menschen traf
         ein Stachel ohne Schmerz.
        
         In diesem Sommer blieb der Honig aus.


(c) Ingeborg Bachmann

Вот оно в оригинале:

***
Ja
Du warst
da.
Du warst,
warst eines Wortes Gefaehrte.
Es trat zu Dir, da hattest Du noch
keinen Namen. Du
warst weniger; ein Nichts.
Als du die Augen aufschlugst lag
es an deiner Seite.
Arm in Arm standet ihr inmitten der
Welt, bluehend
sprach es dich durch die Stunden. Es
war deine Blume im Fruehling und
dein Freund im Winter. Es
war das weisseste deiner Haare. Es
beseelte deinen Ursprung und wendete
dein Aug gen Himmel.

(c) Daniel